Die infolge von Bombenangriffen zerstörten E-Wagen lieferten Drehgestelle, Motoren und Rahmen um 1943-45 im Reisbahnausbesserungswerk München-Neuaubing die Triebwagen 667-685 (Typ G 1.8) zu bauen. Ungewöhnlich war das bis an die Wagenenden gerade durchgezogene Laternendach. Die Fahrzeuge waren äußerst spartanisch ausgestattet, so reduzierte man die Sitzplätze auf ein Minimum, um möglichst viele Fahrgäste befördern zu können. Da Glas gegen Kriegsende knapp wurde, versah man einige Seitenfenster mit Sperrholz, die dann nur noch schmale Seeschlitze hatten. Zur Tarnung erhielten die Wagen eine erdfarbene Lackierung.
Aus dem Liniendienst wurden sie schon 1964 genommen und die verbliebenen 17 Fahrzeuge als Personal- und Arbeitswagen auf die Betriebshöfe verteilt. 1970 erhielten sie die neuen Nummern 2961-2977. Der orange gestrichene Tw 2973 (ex 680) wird noch heute in der Hauptwerkstätte faktisch als Werkslokomotive verwendet. In die G-Wagen wurden 1952 sog. Shuntstufen, besondere Kontakte im Fahrschalter, mit denen durch Parallelschaltung von Widerständen zu den Feldwicklungen der Motoren eine höhere Fahrgeschwindigkeit erzielt wird, eingebaut. Wie die D-,E-,F- und K-Wagen erhielten sie 1956 einheitliche Fahrer-stände (verstellbare Sitze, Fahrschalter nach links verschwenkt, fußbediente Ventile für die Bremsen, Schwachstromsignalanlagen mit Summern und Kontrolllampen, Rückklingeln, Fußplattenheizungen und Schwachstromnotbeleuchtungen).
In den Trieb- und Beiwagen wurden in den fünfziger Jahren die ursprünglich zweiteiligen Schiebetüren zwischen den Plattformen und dem Wageninneren ausgebaut. Ebenso wurden die 4 kurzen Bänke durch zwei durchgehende Längssitzbänke ersetzt. Die Beiwagen erhielten nach 1945 fast alle stärkere Achsen um der Belastung standzuhalten und 1951 stärkere elektrische Heizungen.
Triebwagen G1.8 | Beiwagen g1.48 | Beiwagen g1.49 | |
Nummer | 667-685 (ab 1970 Nr. 2961-2977) | 1436-1464 | 1465-1473 |
Fahrzeugart | Vierachsige Tw mit Maximum-Drehgestellen | Zweiachsige geschlossene Bw | Zweiachsige geschlossene Bw |
Anzahl | 19 | 29 | 9 |
Baujahr | 1943-45 | 1944 | 1944 |
Motoren/Leistung | 2×44 kW (60 PS) | – | – |
Länge | 10,60 m | 8,20 m | 8,20 m |
Hersteller | RAW1 Neuaubing | Rathgeber, München | Rathgeber, München |
Elektrische Ausstattung | Siemens-Schuckert-Werke, Berlin | Siemens-Schuckert-Werke, Berlin | Siemens-Schuckert-Werke, Berlin |
Fahrgestell | Linke-Hofmann-Lauchhammerwerke (Breslau), MAN1) und Schöndorff | MAN2 und Rathgeber, München | MAN2) und Rathgeber, München |
Kapazität | 28 Sitzplätze, 46 Stehplätze | 18 Sitz- und 52 Stehplätze | 18 Sitz- und 52 Stehplätze |
Ausmusterung | 1978 | 1969-1972 | 1969 |
Bemerkungen | Wiederaufbau auf E1.8, E2.8, E3.8; Nr. 678 Kriegsverlust 1945; Nr. 681 Ausmusterung nach Unfall 1964; 667-677, 679, 680, 682-685 ab 1964 Bahnhofswagen; Nr. 677 verkauft 1973 an Museum Hannover (nicht mehr vorh.), 1996 Nr. 670 und 1978 Nr.680 Museum München; 1977 Nr. 676 an Museum Graz verk. und 2011 Verein der Freunde des Münchner Trambahnmuseums (äußerlich aufgearbeitet) , 1977 Nr. 674 an Bavaria Filmstudios, 685 an Museum Schönberger Strand (verschrottet) | Wiederaufbau auf e1.48, e2.48, e3.48; Nr. 1456 Museumsbestand | Wiederaufbau auf e4.49, e5.49; Nr. 1472 1969 an Privat, 1982 an Stadtwerke München v. Privat, Museumsbestand |