Ursprünglich gehörte die römische Straßenbahn zu den großen Betrieben in Europa und trug die Hauptlast des öffentlichen Personenverkehrs. Doch schon in den fünfziger Jahren begann in der Autoeuphorie dieser Zeit der Niedergang des Betriebes. Es musste Platz für den dramatisch zunehmenden Autoverkehr geschaffen werden und in der Folge wurde jeder Quadratzentimeter Fläche zu Straßen und Parkplätzen umfunktioniert. Alle Trambahnlinien sollten sukzessive eingestellt oder auf Omnibus umgestellt werden. Eine fatale Fehlentscheidung wie wir heute wissen.

Ein Restnetz blieb jedoch erhalten, hatte aber keine große Bedeutung mehr und wurde daher auch vernachlässigt. So überalterten nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Gleisanlagen wurden sanierungsbedürftig und die damit einhergehende geringe Reisegeschwindigkeit machte die Tram nicht gerade attraktiv.

Erst anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 1990 begann Ende der achtziger Jahre ein Umdenken. Die Trambahn wurde wie andernorts wieder als Massenverkehrsmittel entdeckt. Diese Rolle sollte ihr auch in Zukunft zugestanden werden, da das Busnetz hoffnungslos überlastet ist und zudem durch die Abgase Atemluft und Denkmäler erheblich belastet sind. Zudem verfügt die Stadt über kein ausreichendes U-Bahnsystem, woran sich aus finanziellen Gründen auch nichts ändern dürfte. Zunächst wurde daher das bestehende Netz teilweise modernisiert und die ältesten Fahrzeuge durch neue ersetzt. Inzwischen sind auch bereits Neubaustrecken entstanden und es existieren Pläne für einen umfangreichen Ausbau des Netzes. Allerdings geht es viel langsamer als erhofft voran.

MRS 2137 umkreist auf dem Weg zum Depot die Schleife an der Porta Maggiore (06.11.2004)
Die letzten beiden im Liniendienst eingesetzten MRS Nr. 2235 und 2001 warten am 03. Oktober 2001 an der Viale P. Togliatti auf die Rückfahrt zum Termini (Linie 14).