Fahrdrahttrommelwagen
Dieser FT1.8 bezeichnete Wagen Nr. 40 (ab1970 2940) entstand aus dem ehemaligen Posttriebwagen P2.8 Nr. 8. Hinter dem Fahrerstand war ein Werkstatt- und Aufenthaltsraum. Danach gab es eine Arbeitsbühne und Lagerböcke für eine Fahrdrahttrommel. Die Bühne sitzt auf einem Scherengestänge und kann hydraulisch gehoben und gesenkt werden. Besonders geeignet war das Fahrzeug zum Auswechseln der Oberleitung und für Oberleitungsarbeiten in Unterführungen. 1983 wurde er ausgemustert.
Fahrdrahtkontrollwagen
Der Fahrleitungskontrollwagen Nr. 42 (ab 1970 2942) wurde 1961 aus dem früheren Posttriebwagen P2.8 Nr. 7 hergestellt. Bis 1963 wurde er als Kanzelwagen (Ka) bezeichnet. Am Wagenende wurde eine über das Dach ragende Beobachtungskanzel mit Messgeräten zur Kontrolle der Zickzackführung des Fahrdrahtes installiert. Nach einem festgelegten Turnus werden Kontrollfahrten im ganzen Netz durchgeführt. An beiden Plattformen und in jeder Seitenwand befinden sich breite Schiebetüren, wodurch der Wagen auch für Transporte verwendbar ist. Der Fahrdrahtkontrollwagen ist bis heute im Einsatz.
Schneepflugtriebwagen
1910 und 1911 bauten die Verkehrsbetriebe zwei zweiachsige Schuckerttriebwagen (Z-.22) zu Schneepflügen (S1.22, ab ca. 1930 SP1.22) um. Dazu wurden unter jeder Plattform eine Schneeschar und vor den Rädern Schneebesen für die Schienen befestigt. Die 1931 und 1941 gekauften Schneepflüge sind Arbeitsbeiwagen ohne Motoren. Wagen Nr. 36I
wurde 1944 zerstört, Wagen Nr. 37 1956 ausgemustert.
Schienenschleifwagen
Die Schienenschleifwagen SS1.22 Nr. 24I, 25I (ab 1924 11I, 12, ab 1926 31, 32) und 33 wurden 1913, 1914 und 1931 aus zweiachsigen Schuckertwagen (ex Z-.22) hergestellt. Bis etwa 1930 wurden sie als Rutscher (Typ R1.22) bezeichnet und hatten zwischen den vorderen und hinteren Rädern Schleifklötze, die auf die Schienen gepresst wurden. Durch wiederholtes befahren eines Abschnitts konnten Unebenheiten und Riffel der Gleise beseitigt werden. Die Fahrzeuge wurden 1956 aus dem Dienst genommen. Als Ersatz kaufte man 1955 von der Firma Schörling den Schienenschleifwagen SS2.58 (ab 1962 SS1.58) Nr. 35 (ab 1970 2902), der auf jeder Seite zwei hintereinander angeordnete Schleifstücke hatte. Er war dazu für den Zweirichtungsbetrieb geeignet. Der Wagen wurde 1976 ausgemustert.
Schienenschleif- und reinigungswagen
Das Fahrzeug wurde 1951 von der Firma Schörling gebaut und mit der Nummer 34 (ab 1970 2901) in Dienst gestellt. Da er zunächst nur zum Reinigen der Schienen verwendet wurde, erhielt er die Bezeichnung SR1.57. Erst ab 1955 wurde er auch zum Schleifen eingesetzt. Der Zweirichtungswagen wurde 1959 zum Einrichtungsbetrieb umgebaut. 1958 kauften die Verkehrsbetriebe Wagen Nr. 36 (ab 1970 2903) bereits als Einrichtungsfahrzeug. Beide Gefährte hatten neben den Schleifklötzen auch noch Kratzvorrichtungen. Damit lockerte man mit auswechselbaren Eisen den Schmutz in den Rillen. Zur Verminderung von Staub wurden die Schienen zuvor mit Wasser benetzt, während nach den Kratzern starke Staubsauger den Schmutz in die Behälter im Wageninnern bliesen. Kratzer und Schleifklötze können vor Kreuzungen und Weichen angehoben werden. Wagen 2901 wurde 1971 ausgemustert. Wegen ihrer geringen Geschwindigkeit während der Reinigung kam es allerdings immer wieder zur Behinderung des Linienverkehrs. Nachts konnte wegen des Lärms, was zu Beschwerden führte, kaum noch gearbeitet werden. Daher wurde 1975 ein 2-Wege-Fahrzeug (Straße und Schiene) beschafft, das nachfolgenden Straßenbahnen durch verlassen der Gleise ausweichen konnte. Ab 1998 wurde auf schienengebundene Schleifwagen ganz verzichtet. Wagen 2903 kam danach zum Museumsbestand.
Salzstreutriebwagen
Die Salzstreutriebwagen SA2.30 Nr. 2930 und 2931 wurden aus den Kriegsstraßenbahntriebwagen J2.30 Nr. 748 und 743 hergestellt. Beide ersetzten das personalaufwändige Streuen durch Beiwagen mit Salzmühlen. Das in getrennten Behältern gelagerte Trockensalz und die konzentrierte Salzlösung (Sole) wird erst unmittelbar vor dem Streuen in der Mischeinrichtung mit 20 % Sole vermengt und zu Haftsalz verarbeitet. Mit einem Rotor wird dieses auf den Gleiskörper verteilt. Die Streubreite variiert zwischen drei und zwölf Metern, wobei auch das Nachbargleis gestreut werden kann. Die Menge kann zwischen zehn und 40 Gramm pro m2
stufenlos geregelt werden.

Der Streuvorgang läuft vollautomatisch ab. Mit einer Ladung können 20 bis 30 km versorgt werden. Die Geräte lieferte die Firma Eisenwerke Schröder in München. Die beiden Betriebshöfe Westend- und Einsteinstraße bekamen je ein Salzsilo, das 75 Kubikmeter fassen konnte. Zum beladen wurde der wWagen darunter gefahren und durch eine Dachöffnung befällt. Beide Salzstreufahrzeuge wurden 2001 ausgemustert und befinden sich seither im Museumsbestand.
Turmwagen
Der erste Turmtriebwagen entstand 1950, als behelfsmäßig eine Arbeitsbühne auf das Dach von A2.2-Triebwagen 249 gesetzt wurde. Zudem bekam er zum Stangenstromabnehmer noch einen Scherenbügel, der auf dem Dach genau oberhalb der ersten Achse befestigt wurde. 1954 wurde der Wagen ausgemustert.
Aus zwei früheren Posttriebwagen entstanden 1964 bis 1966 die Turmtriebwagen Tu1.8 Nr. 45II und, 46III (ab 1970 2945, 2946). An den Fahrerstand anschließend wurden ein Werkstatt- und Aufenthaltsraum und am Wagenende eine Arbeitsbühne (ähnlich dem Fahrdrahttrommelwagen Nr. 40) geschaffen.
Die Wagen setzte man vor allem für Fahrleitungsarbeiten auf Strecken mit freiliegenden Gleisen ein. Wagen 46 bekam einen Dieselmotor mit Dynamo, um bei Ausfall des Oberleitungsstromes einsetzbar zu sein. Wagen 2945 schied 1983 aus, Wagen 2946 ist seit 1987 im Museumsbestand.
Transporttriebwagen
Der Transporttriebwagen Nr. 29 wurde 1934 aus dem vierachsigen Transportbeiwagen 868 hergestellt. Dabei wurden zwei Motoren und zwei Fahrschalter us Reservebeständen und in der Wagenmitte ein hoher Bock für den Stangentromabnehmer eingebaut. Der Niederbordwagen hatte kein Dach und an den Plattformen nur eine halbhohe Brüstung. Schon 1940 wurde er wieder in den Transportbeiwagen 890 zurückgebaut.
| Arbeitstriebwagen | FT1.8 | Ka2.8 (ab 1963 FK1.8) | S1.22 (ab ca. 1930 SP1.22) |
| Nummer | 40 (ab1970 2940) | 42II (ab1970 2942) | 26I, 27I (ab 1924 16, 17, ab 1926 36I, 37) |
| Fahrzeugart | Fahrdrahttrommelwagen | Fahrdrahtkontrollwagen | Schneepflugtriebwagen |
| Anzahl | 1 | 1 | 2 |
| Baujahr | 1926, Umbau 1960/61 | 1926, Umbau 1961 | 1895/96, Umbau 1910 und 11 |
| Motoren/Leistung | 2×44 kW (60 PS) | 2×44 kW (60 PS) | 2×33 kW (45 PS) |
| Länge | 9,43 m | 8,87 m | 7,46 m |
| Hersteller | MAN1 | MAN1) | Schuckert |
| Elektrische Ausstattung | SSW2 | SSW2) | AEG3 |
| Fahrgestell | MAN1) | MAN1) | Union E. G. |
| Ausmusterung | 1983 | 1956 | |
| Bemerkungen | Umbau 1961 a. Postwagen P2.8 Nr. 8 | Umbau 1961 aus Postwagen P2.8 Nr. 7; 2004 Ergänzung zum Schneepflug | ex Z-.31 (ab 1905 Z-.22) Tw, vermutl. Nr. 26, 27; Nr. 36I Kriegsverlust 1944 |
| Arbeitstriebwagen | R1.22 (ab ca. 1930 SS1.22) | SS2.58 (ab 1962 SS1.58) | SR1.57 (ab 1963 SSR1.57) | SSR1.59 (ab 1963 SSR2.59, ab 1983 SR3.59) |
| Nummer | 24I, 25I (ab 1924 11I, 12, ab 1926 31, 32) 33 | 35 (ab 1970 2902) | 34 (ab 1970 2901) | 36II (ab 1970 2903) |
| Fahrzeugart | Schienenschleifwagen | Schienenschleifwagen | Schienenschleif- und reinigungswagen | Schienenschleif- und reinigungswagen |
| Anzahl | 3 | 1 | 1 | 1 |
| Baujahr | 1895/96, Umbau 1913 u. 14, Nr. 33 1931 | 1955 | 1950/51 | 1958 |
| Motoren/Leistung | 2×33 kW (45 PS) | 2×40 kW (55 PS) | 2×40 kW (55 PS) | 2×40 kW (55 PS) |
| Länge | 7,46 m | 7,65 m | 7,70 m | 7,95 m |
| Hersteller | Schuckert | Schörling, Hannover-Linden | Schörling, Hannover-Linden | Schörling, Hannover-Linden |
| Elektrische Ausstattung | AEG3) | BW4 | BW4) | BW4) |
| Fahrgestell | Union E. G. | Schörling | Schörling | Schörling |
| Ausmusterung | 1956 | 1976 | 1971 | 1998 |
| Bemerkungen | ex Z-.31 (ab 1905 Z-.22) Tw, vermutl. Nr. 24, 25; Nr. 33 Umbau 1931 aus Werkstattwagen 46I, ursprünglich ex Z-.31 (ab 1905 Z-.22), vermutl. Nr. 28 | 1998 Museumsbestand |
| Arbeitstriebwagen | SA2.30 | Q11 | A2.2 | Tu1.8 |
| Nummer | 2930, 2931 | 29 | 249 | 45II, 46III (ab 1970 2945, 2946) |
| Fahrzeugart | Salzstreutriebwagen | Transportwagen | Turmwagen | Turmwagen |
| Anzahl | 2 | 1 | 1 | 2 |
| Baujahr | 1948-50, Umbau 1973/74 | 1898/99, Umbau 1934 | 1899-1902, Umbau 1950 | 1926, Umbau 1964-66 |
| Motoren/Leistung | 2×60 kW (82 PS) | 2×33 kW (45 PS) | 2×33 kW (45 PS) | 2×44 kW (60 PS) |
| Länge | 10,40 m | 9,00 m | 7,709,00 m | 9,43 m |
| Hersteller | Uerdingen | Städt. Straßenbahn | Rathgeber, München | MAN1) |
| Elektrische Ausstattung | Einheitsmotoren von AEG3), BBC5 und SSW2) | BW4) | SSW2) | SSW2) |
| Fahrgestell | Uerdingen | Bergische Stahlindustrie | Bergische Stahlindustrie | MAN1) |
| Ausmusterung | 2001 | 1940 | 1954 | 1983 |
| Bemerkungen | ex J2.30-Tw 748,743 bis 1974, seit 2001 Museumsbestand | ex Arb.Bw 868 bis 1934, ab 1940 Arb.Bw 890 | ex A2.2-Tw bis 1950 | Umbau aus Postwagen P2.8, ex Nr. 6II 1964/65, ex Nr. 9 1964-66; Nr. 2946 seit 1987 Museumsbestand |








