Der Mobilitätsausschuss des Stadtrats hat am 23. Juli 22025 die Planungen zum Planfeststellungsabschnitt 2 der Tram Münchner Norden, die Strecke von Neufreimann bis zum U-Bahnhof Am Hart, genehmigt. Die Vollversammlung des Stadtrats fasst daraufhin am 30. Juli den Trassierungsbeschluss und beauftragte die Stadtwerke damit zu, den An-trag auf Planfeststellung bei der Regierung von Oberbayern einzureichen. Münchens 2. Bürgermeister Dominik Krause dazu: „Der Münchner Norden wächst in den kommenden Jahren rasant. In Neufreimann entstehen tausende neue Wohnungen und allein BMW plant im FIZ (Anm. des Verfassers: Forschungs- und Innovationszentrum) bis zu 15.000 Arbeitsplätze. Wir wollen den Bewohnerinnen und Pendlerinnen eine attraktive ÖPNV-Verbindung anbieten. Die Tram in den Münchner Norden ist deshalb ein wichtiger Meilenstein für die Infrastruktur unserer Stadt. Mir ist wichtig, dass wir auch in finanziell schwierigen Zeiten den Ausbau unseres ÖPNV vorantreiben.“ Die Tram Münchner Norden ist neben der Tram-Westtangente eines der wichtigsten Schieneninfrastrukturprojekte. Die etwa 5,7 Kilometer lange Neubaustrecke ist ein wesentliches Vorhaben im Nahverkehrsplan Münchens. Die bestehende Linie 23 wird von Schwabing Nord kommend verlängert und fährt voraussichtlich ab Ende 2029 durch das neue Quartier Neufreimann Richtung Am Hart. Die neue Linie 24 pendelt dann auf der neuen Querverbindung zwischen Kieferngarten und Am Hart. Damit bestehen an den beiden Endpunkten Umsteigepunkte zu Bus und U-Bahn .
Auf rund 2,4 Kilometern verbindet der Planfeststellungsabschnitt 2 der Tram Münchner Norden das Entwicklungsgebiet Neufreimann mit dem U2-Bahnhof Am Hart. Es werden sieben neue Haltestellen gebaut. Abschnittsweise wird die Straße mit einem Rasengleis ökologisch aufgewertet. Neben der Neubaustrecke werden weitere Verbesserungen umgesetzt, z.B. die Anlagen für den Fuß und Radverkehr.
Die Strecke im Detail Die Trasse des Planfeststellungsabschnitts 2 wird über ein Gleisdreieck an der Kreuzung Werner-Egk-Bogen und Winfried-Zehetmeier-Straße mit der Heidemannstraße an die Trasse des Abschnitts 1 (Schwabing Nord – Kieferngarten) angeschlossen und in Richtung Westen auf der Heidemannstraße verlaufen. Über die Kreuzung an der Ingolstädter Straße führt der weitere Streckenverlauf durch den Grünzug südlich der Eulerstraße zur Rothpletzstraße und Rathenaustraße. An der Kreuzung Lieberweg und Knorrstraße mit der Rathenaustraße biegt die Tramtrasse nach Süden in die Knorrstraße ab und endet am U-Bahnhof Am Hart. Hier soll eine Tramwendeschleife mit integriertem Busbahnhof entstehen. Die Tramtrasse ist weitestgehend als eigener Bahnkörper geplant, um einen pünktlichen, schnellen und zuverlässigen Trambetrieb zu gewährleisten. Wo möglich, wird der Oberbau der Tramtrasse als Rasengleis ausgeführt. Lediglich in der Knorrstraße und in einem kurzen Abschnitt der Heidemannstraße wird der Bahnkörper straßenbündig im Mischverkehr mit dem Individualverkehr geführt.
Das Projekt „Tram Münchner Norden“ erreicht bei der aktuellen Standardisierten Bewertung durch die Intraplan Consult GmbH ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 2,61. Ein Verhältnis von größer 1,0 ist Voraussetzung dafür, dass die Neubaustrecke öffentlich gefördert werden kann. Die Gesamtkosten für das Neubauprojekt sind mit rund 360 Millionen Euro veranschlagt. Nach dem Ergebnis der Nutzen-Kosten-Untersuchung ist somit eine Förderung von Bund und Freistaat nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) von bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten und damit etwa 220 Millionen Euro möglich.
Für den ersten Planfeststellungsabschnitt der Tram Münchner Norden, die Verlängerung der Tram 23 von Schwabing Nord bis zum Kieferngarten besteht bereits Baurecht. Derzeit laufen erste vorbereitende Maßnahmen. Der eigentliche Bau beginnt im Herbst 2025.