Triebwagen E1.8, E2.8, E3.8 (Zeichnung: © Richard Feichtenschlager)
E2.8 Nr. 552 mit Beiwagen g1.49 Nr. 1473 auf der Linie E6 am Sendlinger-Tor-Platz (17.04.1957)
E2.8 Nr. 552 mit Beiwagen g1.49 Nr. 1473 auf der Linie E6 am Sendlinger-Tor-Platz (17.04.1957)
Nach den Krisenjahren während und nach dem Ersten Weltkrieg konnten keine neuen Fahrzeuge erworben werden. Um den entstandenen Bedarf zu decken, erwarben die Verkehrsbetriebe 1925/26 100 Triebwagen und zwischen 1925 und 1927 200 dazugehörige Beiwagen. Dadurch konnten die veralteten Pferde- und Dampfbahnbeiwagen ausgemustert werden. Die Wagen waren länger als die Vorgängertypen und neu war auch, dass die Plattformen durch Schiebetüren abgetrennt waren.

Das Laternendach wurde zu den Wagenenden hin heruntergezogen (sog. Schleppdach), wodurch die Fahrzeuge elegant aussahen. Von Anfang an waren zudem Liniennummernkästen vorhanden. Im Fahrgastraum wurden hölzerne Längsbänke abgebracht. Mit zwei 60-PS-Motoren waren die E-Wagen stark motorisiert. Zum ersten mal waren außerbayerische Waggonhersteller mit einem Großteil der Lieferung beauftragt worden.

e5.49-Beiwagen Nr. 1334 am Mariannenplatz (27.10.2001)<br>
e5.49-Beiwagen Nr. 1334 am Mariannenplatz (27.10.2001)
Der Fahrgastraum von e5.49-Beiwagen Nr. 1334 mit den ungeliebten Längsbänken (01.06.1996).
Der Fahrgastraum von e5.49-Beiwagen Nr. 1334 mit den ungeliebten Längsbänken (01.06.1996).
In der Öffentlichkeit wurden die neuen Fahrzeuge kritisiert. Die Längsbänke waren sehr unbeliebt und die Schiebetüren erschwerten ein Auf- und Abspringen während der Fahrt. In den Türschlössern klemmten sich häufig Fahrgäste die Finger ein. Die neuen Farben grau und blau wurde von den Bürgern als düster empfunden. Außerdem kritisierte man den Bau vieler Wagen durch Nord- und Ostdeutsche Firmen.

Ab 1929 wurden leichtere Schiebetüren eingebaut sowie die fingergefährdenden Türschlösser nach innen verlegt und der klassische weiß-blaue Anstrich angebracht. 1938 erhielten die Beiwagen elektrische Heizungen. Ab 1943 wurden alle Wagen als Einrichtungsfahrzeuge umgerüstet. Durch den Bombenkrieg gingen viele Wagen verloren.

Auf den Rahmen und Fahrgestellen wurden von 1943-46 G/g- und K/k-Wagen aufgebaut. In den Jahren 1953-58 wurden Fenster mit Sicherheitsglas und Metallrahmen mit Gummiprofil eingebaut. Außerdem erhielten die E-Wagen neue Einheitsfahrerstände mit verstellbarem Fahrersitz. Die Türen zwischen Innenraum und Plattformen wurden 1958 ausgebaut. Erst 1969 wurden die letzten Wagen ausgesondert.

Triebwagen E2.8Triebwagen E1.8Triebwagen E3.8
Nummer526-585586-605606-625
FahrzeugartVierachsige Tw mit Maximum-DrehgestellenVierachsige Tw mit Maximum-DrehgestellenVierachsige Tw mit Maximum-Drehgestellen
Anzahl602020
Baujahr1925/2619251926
Motoren/Leistung2×44 kW (60 PS)2×44 kW (60 PS)2×44 kW (60 PS)
Länge10,60 m10,60 m10,60 m
HerstellerLinke-Hofmann-Lauchhammer, BreslauMAN1Schöndorff, Düsseldorf
Elektrische AusstattungSiemens-Schuckert-Werke, BerlinSiemens-Schuckert-Werke, BerlinSiemens-Schuckert-Werke, Berlin
FahrgestellLinke-Hofmann-Lauchhammer, BreslauMAN1)Schöndorff, Düsseldorf
Kapazität28 Sitz- und 27 Stehplätze,
ab 1939 28/48
28 Sitz- und 27 Stehplätze,
ab 1939 28/48
28 Sitz- und 27 Stehplätze,
ab 1939 28/48
Ausmusterung1964/65, 1968/691963/64, 19681964, 1968/69
Bemerkungen28 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von G1.8- und K1.8-Wagen, 2 Fahrgestelle für F1.9 verwendet wurden; Nr. 569 Ausmusterung nach Unfall 1964; Nr. 548 Ausmusterung nach Unfall 1965; 
Nr. 532 1969 Privat Geretsried, später Industriegebiet Wolfratshausen, 2001 Privatbesitz für FMTM; Nr. 539 1969 an Privat verkauft, 1982 zurück an Stadtwerke München, seit 2005 Museum
5 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von G1.8- und K1.8-Wagen, 2 Fahrgestelle für F1.9 verwendet wurden; 1963 Nr. 586, 587 Umbau zu Arb.-Tw 74, 756 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von G1.8- und K1.8-Wagen, 2 Fahrgestelle für F1.9 verwendet wurden; 
Nr. 624 1969 an Privat verkauft, 1982 zurück an Stadtwerke, Museumswagen
Datenblatt E-Triebwagen
Beiwagen e1.48Beiwagen e2.48Beiwagen e3.48
Nummer1136-12051206-12551256-1295
FahrzeugartZweiachsige geschlossene BeiwagenZweiachsige geschlossene BeiwagenZweiachsige geschlossene Beiwagen
Anzahl705040
Baujahr192519251926
Länge8,20 m8,20 m108,20 m
HerstellerMAN1)Rathgeber, MünchenRathgeber, München
Elektrische AusstattungSiemens-Schuckert-Werke, BerlinSiemens-Schuckert-Werke, BerlinSiemens-Schuckert-Werke, Berlin
FahrgestellMAN1)Rathgeber, MünchenRathgeber, München
Kapazität18 Sitz- und 31 Stehplätze, ab 1939 18/5018 Sitz- und 31 Stehplätze, ab 1939 18/5018 Sitz- und 31 Stehplätze, ab 1939 18/50
Ausmusterung1964/661964/66/681964/66/68
Bemerkungen17 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von g1.48- und k1.48-Wagen verwendet wurden; 1964 Nr. 1136, 1138, 1140 zu Arb.-Bw 1136, 1138, 114011 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von g1.48- und k1.48-Wagen verwendet wurden9 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von g1.48- und k1.48-Wagen verwendet wurden; Nr. 1274 ab 1974 Feuerwache Aidenbachstr. (verschrottet?)
Datenblatt 1 e-Beiwagen
Beiwagen e4.49Beiwagen e5.49
Nummer1296-13251326-1335
FahrzeugartZweiachsige geschlossene BeiwagenZweiachsige geschlossene Beiwagen
Anzahl3010
Baujahr19271927
Länge8,20 m8,20 m
HerstellerRathgeber, MünchenMAN1)
Elektrische AusstattungSiemens-Schuckert-Werke, BerlinSiemens-Schuckert-Werke, Berlin
FahrgestellRathgeber, MünchenMAN1)
Kapazität18 Sitz- und 31 Stehplätze, ab 1939 18/5018 Sitz- und 31 Stehplätze, ab 1939 18/50
Ausmusterung1963/64/65/66/6811964/66
Bemerkungen9 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von g1.49- und k1.49-Wagen verwendet wurden; Nr. 1312 Ausmusterung nach Unfall 19654 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von g1.49-Wagen verwendet wurden; 1966 Nr. 1332-34 zu Arb.Bw 1332-34, Arb.-Bw 3953
 ab 1973 wieder Bw 1334 = erhalten
Datenblatt 2 e-Beiwagen
  1. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Nürnberg ↩︎