Nach den Krisenjahren während und nach dem Ersten Weltkrieg konnten keine neuen Fahrzeuge erworben werden. Um den entstandenen Bedarf zu decken, erwarben die Verkehrsbetriebe 1925/26 100 Triebwagen und zwischen 1925 und 1927 200 dazugehörige Beiwagen. Dadurch konnten die veralteten Pferde- und Dampfbahnbeiwagen ausgemustert werden. Die Wagen waren länger als die Vorgängertypen und neu war auch, dass die Plattformen durch Schiebetüren abgetrennt waren.
Das Laternendach wurde zu den Wagenenden hin heruntergezogen (sog. Schleppdach), wodurch die Fahrzeuge elegant aussahen. Von Anfang an waren zudem Liniennummernkästen vorhanden. Im Fahrgastraum wurden hölzerne Längsbänke abgebracht. Mit zwei 60-PS-Motoren waren die E-Wagen stark motorisiert. Zum ersten mal waren außerbayerische Waggonhersteller mit einem Großteil der Lieferung beauftragt worden.
In der Öffentlichkeit wurden die neuen Fahrzeuge kritisiert. Die Längsbänke waren sehr unbeliebt und die Schiebetüren erschwerten ein Auf- und Abspringen während der Fahrt. In den Türschlössern klemmten sich häufig Fahrgäste die Finger ein. Die neuen Farben grau und blau wurde von den Bürgern als düster empfunden. Außerdem kritisierte man den Bau vieler Wagen durch Nord- und Ostdeutsche Firmen.
Ab 1929 wurden leichtere Schiebetüren eingebaut sowie die fingergefährdenden Türschlösser nach innen verlegt und der klassische weiß-blaue Anstrich angebracht. 1938 erhielten die Beiwagen elektrische Heizungen. Ab 1943 wurden alle Wagen als Einrichtungsfahrzeuge umgerüstet. Durch den Bombenkrieg gingen viele Wagen verloren.
Auf den Rahmen und Fahrgestellen wurden von 1943-46 G/g- und K/k-Wagen aufgebaut. In den Jahren 1953-58 wurden Fenster mit Sicherheitsglas und Metallrahmen mit Gummiprofil eingebaut. Außerdem erhielten die E-Wagen neue Einheitsfahrerstände mit verstellbarem Fahrersitz. Die Türen zwischen Innenraum und Plattformen wurden 1958 ausgebaut. Erst 1969 wurden die letzten Wagen ausgesondert.
Triebwagen E2.8 | Triebwagen E1.8 | Triebwagen E3.8 | |
Nummer | 526-585 | 586-605 | 606-625 |
Fahrzeugart | Vierachsige Tw mit Maximum-Drehgestellen | Vierachsige Tw mit Maximum-Drehgestellen | Vierachsige Tw mit Maximum-Drehgestellen |
Anzahl | 60 | 20 | 20 |
Baujahr | 1925/26 | 1925 | 1926 |
Motoren/Leistung | 2×44 kW (60 PS) | 2×44 kW (60 PS) | 2×44 kW (60 PS) |
Länge | 10,60 m | 10,60 m | 10,60 m |
Hersteller | Linke-Hofmann-Lauchhammer, Breslau | MAN1 | Schöndorff, Düsseldorf |
Elektrische Ausstattung | Siemens-Schuckert-Werke, Berlin | Siemens-Schuckert-Werke, Berlin | Siemens-Schuckert-Werke, Berlin |
Fahrgestell | Linke-Hofmann-Lauchhammer, Breslau | MAN1) | Schöndorff, Düsseldorf |
Kapazität | 28 Sitz- und 27 Stehplätze, ab 1939 28/48 | 28 Sitz- und 27 Stehplätze, ab 1939 28/48 | 28 Sitz- und 27 Stehplätze, ab 1939 28/48 |
Ausmusterung | 1964/65, 1968/69 | 1963/64, 1968 | 1964, 1968/69 |
Bemerkungen | 28 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von G1.8- und K1.8-Wagen, 2 Fahrgestelle für F1.9 verwendet wurden; Nr. 569 Ausmusterung nach Unfall 1964; Nr. 548 Ausmusterung nach Unfall 1965; Nr. 532 1969 Privat Geretsried, später Industriegebiet Wolfratshausen, 2001 Privatbesitz für FMTM; Nr. 539 1969 an Privat verkauft, 1982 zurück an Stadtwerke München, seit 2005 Museum | 5 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von G1.8- und K1.8-Wagen, 2 Fahrgestelle für F1.9 verwendet wurden; 1963 Nr. 586, 587 Umbau zu Arb.-Tw 74, 75 | 6 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von G1.8- und K1.8-Wagen, 2 Fahrgestelle für F1.9 verwendet wurden; Nr. 624 1969 an Privat verkauft, 1982 zurück an Stadtwerke, Museumswagen |
Beiwagen e1.48 | Beiwagen e2.48 | Beiwagen e3.48 | |
Nummer | 1136-1205 | 1206-1255 | 1256-1295 |
Fahrzeugart | Zweiachsige geschlossene Beiwagen | Zweiachsige geschlossene Beiwagen | Zweiachsige geschlossene Beiwagen |
Anzahl | 70 | 50 | 40 |
Baujahr | 1925 | 1925 | 1926 |
Länge | 8,20 m | 8,20 m | 108,20 m |
Hersteller | MAN1) | Rathgeber, München | Rathgeber, München |
Elektrische Ausstattung | Siemens-Schuckert-Werke, Berlin | Siemens-Schuckert-Werke, Berlin | Siemens-Schuckert-Werke, Berlin |
Fahrgestell | MAN1) | Rathgeber, München | Rathgeber, München |
Kapazität | 18 Sitz- und 31 Stehplätze, ab 1939 18/50 | 18 Sitz- und 31 Stehplätze, ab 1939 18/50 | 18 Sitz- und 31 Stehplätze, ab 1939 18/50 |
Ausmusterung | 1964/66 | 1964/66/68 | 1964/66/68 |
Bemerkungen | 17 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von g1.48- und k1.48-Wagen verwendet wurden; 1964 Nr. 1136, 1138, 1140 zu Arb.-Bw 1136, 1138, 1140 | 11 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von g1.48- und k1.48-Wagen verwendet wurden | 9 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von g1.48- und k1.48-Wagen verwendet wurden; Nr. 1274 ab 1974 Feuerwache Aidenbachstr. (verschrottet?) |
Beiwagen e4.49 | Beiwagen e5.49 | |
Nummer | 1296-1325 | 1326-1335 |
Fahrzeugart | Zweiachsige geschlossene Beiwagen | Zweiachsige geschlossene Beiwagen |
Anzahl | 30 | 10 |
Baujahr | 1927 | 1927 |
Länge | 8,20 m | 8,20 m |
Hersteller | Rathgeber, München | MAN1) |
Elektrische Ausstattung | Siemens-Schuckert-Werke, Berlin | Siemens-Schuckert-Werke, Berlin |
Fahrgestell | Rathgeber, München | MAN1) |
Kapazität | 18 Sitz- und 31 Stehplätze, ab 1939 18/50 | 18 Sitz- und 31 Stehplätze, ab 1939 18/50 |
Ausmusterung | 1963/64/65/66/68 | 11964/66 |
Bemerkungen | 9 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von g1.49- und k1.49-Wagen verwendet wurden; Nr. 1312 Ausmusterung nach Unfall 1965 | 4 Wagen Kriegsverlust, wobei Fahrgestelle u. Rahmen zum Bau von g1.49-Wagen verwendet wurden; 1966 Nr. 1332-34 zu Arb.Bw 1332-34, Arb.-Bw 3953 ab 1973 wieder Bw 1334 = erhalten |
- Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Nürnberg ↩︎