Geplante Erweiterungen
Aktuelle Infrastrukturprojekte (ab 2017):
Die Verwaltung unter der 2016 gewählten neuen Bürgermeisterin Virginia Raggi (Movimento cinque Stelle) arbeitete an vier neuen und zwei bereits länger geplanten Straßenbahnstrecken weiter. Sie führte damit etliche Teile der Ausbaupläne unter Vorgänger Ignazio Marino weiter. Am 4. November 2016 beschloss die von der 5-Sterne-Bewegung gebildete Mehrheit im Rathaus den Stopp der Planung einer Verlängerung der Metro C über die Station Colosseo hinaus und auch die Planungen der Linie D (zwischen Fermi, Trastevere und Prati Fiscali) einzustellen. Man hätte die Arbeiten der Linie C gern sofort angehalten, also nur bis zur Station San Giovanni gebaut, musste sich aber aufgrund drohender Vertragsstrafen damit abfinden, dass bis zur Station Colosseo gebaut wird. Stattdessen wollte man sich auf den schnelleren und kostengünstigeren Ausbau des Straßenbahnnetzes konzentrieren, da man die Zukunft des ÖPNV auf der Straße und nicht darunter sah.
Geplant war eine Strecke von der Piazza Vittorio zum Largo Corrado Ricci, entlang der Via Cavour, mit möglicher Verlängerung auf die Via dei Fori Imperiali. Eine Linie auf der Viale P. Togliatti und eine zwischen der Piazzale del Verano und dem Bahnhof Tiburtina. Und schließlich die sogenannte „Musik“-Straßenbahn sowie die Option einer Straßenbahn auf der Viale Marconi. Dies waren die Pläne der Verwaltung. In der Sitzung der commissione capitolina Trasporti stellten Techniker der Agenzia Roma servizi per la mobilità die laufenden Projekte vor. Die Gesamtausgaben für die vier Linien wurden mit mehr als 300 Millionen Euro dargestellt. Einige, wie die Straßenbahn auf der Tiburtina und der Via Cavour, sollten aus dem kommunalen Haushalt finanziert werden. Andere Linien, wie die auf der Viale Togliatti, die allein 200 Millionen € kosten sollte oder die „Musik“-Straßenbahn, die ein wenig mehr als 40 Mio. € kosten sollte, sollten mit EU-Mitteln oder über den Staat und die Region finanziert werden.
Projektplan mit einer Übersicht der 2017 geplanten Strecken und dem Bestandsnetz:
Der Plan für nachhaltige urbane Mobilität – Il Piano Urbano della Mobilità Sostenibile (PUMS) – 2019 |
PUMS ist ein Strategieplan mit einem mittelfristigen Zeithorizont von zehn Jahren, in dem die dringendsten Maßnahmen in Übereinstimmung mit den Kriterien Sicherheit, Nachhaltigkeit, Zugänglichkeit und Kostenwirksamkeit festgelegt sind. Er enthält Angaben und Planungen der realisierbaren Projekte und sieht Kontrollen und Überwachung in vordefinierten Zeitabständen vor; Er ist mit anderen Plänen auf übergeordneter und kommunaler Ebene verknüpft und koordiniert. Die Leitprinzipien des PUMS sind Transparenz und Bürgerbeteiligung. PUMS stellt den Menschen in den Mittelpunkt: Seine Reisebedürfnisse werden daher bewertet und in das damit verbundene Angebot an nachhaltigen Verkehrsmitteln umgesetzt. Daraus entstand ein Plan zur Deckung des Mobilitätsbedarfs der Bevölkerung, der Folgendes gewährleistet: – Hoher Grad an Zugänglichkeit – Verringerung der Luftverschmutzung und Lärmbelästigung – Verringerung des Energieverbrauchs – Erhöhtes Sicherheitsniveau für ÖPNV und Straßenverkehr – Minimierung der individuellen Nutzung des privaten Pkw – Erhöhung der Kapazität des öffentlichen Verkehrs – Verstärkte Nutzung kollektiver Verkehrsmittel (Fahrgemeinschaften und Carsharing) – Verringerung der Verkehrsüberlastung in städtischen Gebieten. Zum Straßenbahnnetz wurden in der finalen Fassung im Mai 2019 folgende neue Strecken in die Planung aufgenommen: • Verano -Stazione Tiburtina 1 • Piazza Vittorio – Largo Corrado Ricci/Fori Imperiali • Largo Corrado Ricci/Fori Imperiali – Piazza Venezia • Tangenziale Ost Subaugusta – Viale Palmiro Togliatti – Ponte Mammolo • Stazione Termini – Piazza Venezia – Largo Tassoni – Piazza Risorgimento • Via Barletta – Viale Angelico – Piazzale Clodio • Viale Angelico – Ponte della Musica – Auditorium – Parco della Musica • Largo Tassoni – Piazza Pio XI – Aurelio – Cornelia • Verlängerung Linie Laziali – Giardinetti2 von Laziali zum Termini und von Giardinetti nach Banca d’Italia (Tor Vegata) • Stazione Tiburtina – Ponte Mammolo • Piazza Mancini – Via Flaminia – Corso Francia – Stazione Vigna Clara • Tangenziale Süd Marconi – Parco Appia Antica – Subaugusta • Anagnina – Campus Tor Vergata – Torre Angela Neben den vier Strecken, deren Planung sofort starten soll, werden vier neue Linien bis 2030 realisiert werden. Tram in der Viale Guglielmo Marconi Bezüglich einer Tram in der Viale G. Marconi werden derzeit verschiedene Möglichkeiten diskutiert, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass eine Straßenbahn in der Zukunft den Vorzug erhält. Tram della Musica Erstmals seit Antritt der Stadtregierung unter Virginia Raggi wird das Projekt der Tram della Musica wieder in den Blick genommen. Die Strecke war bereits unter dem vorherigen Bürgermeister Ignazio Marino in die Ausbauplanungen aufgenommen. Sie soll den Konzertsaal „Auditorium Parco della Musica“ mit der Piazzale Risorgimento verbinden. Die Trasse soll über die Via Guido Reni, die Piazza Gentile da Fabriano, die Ponte della Musica, die Piazzale Maresciallo Giardino und die Viale Angelico führen. Der Bau der 3,5 km lange Strecke soll 42 Monate dauern, für die jedoch zuvor noch eine Machbarkeitsstudie erforderlich ist. |
- Vier neue Strecken (fett gedruckt) werden 2024 ausgeschrieben und bis Ende 2026 fertiggestellt (Strecke Termini – Largo Tassoni – Aurelio wird als eine Strecke geplant). ↩︎
- Die Bahnstrecke Roma Laziali – Giardinetti (-Frosinone) ist eine Schmalspurbahn (950 mm Spurweite). Sie soll zugleich mit der Verlängerung in eine Straßenbahnstrecke (Spurweite 1435 mm) umgebaut werden. ↩︎
Plan der im PUMS (Endfassung Mai 2019) vorgesehenen Linien
Plan der Linien, die bis 20230 in Betrieb sein sollen:
Infrastrukturprojekte um die Jahrtausendwende:
Die positiven Erfahrungen mit der Renaissance der Trambahn, gaben ab Mitte der 1990er Jahre den Anstoß für mehrere Projekte zur Erweiterung des bestehenden Netzes. Charakterisiert wurden alle Projekte durch die Ungewißheit ihrer Ausführung. Der Stadtrat von Rom hatte Anfang des Jahrtausends einen Vorstoß unternommen, im Stadtzentrum den mit Diesel betriebenen Öffentlichen Verkehr durch Elektrischen zu ersetzen.Doch entgegen aller Hoffnungen, dass dieser Beschluss dazu beitragen würde, diese Tram-Erweiterungsprojekte auch auszuführen, blieb es bei bloßen Ankündigungen und Versprechungen. Lediglich die Verbindung zwischen Termini und Largo Torre Argentina wurde weiter geplant und eine kleine Verlängerung zur Piazza Venezia am 06. Juni 2013 in Betrieb genommen.
Folgende Vorhaben sollten realisiert werden:
Netzplan mit den zur Jahrtausendwende vorhandenen und geplanten Strecken
Netzplan der 2000 existierenden und geplanten neuen Strecken
- Archeotram: Termini – Piramide – Via Appia (2022 wieder aufgegriffen)
- Linie 7: Piazza Mancini – Piazza Risorgimento
- Strecke Stazione Termini – San Pietro (2020 wieder aufgegriffen)
- Strecke San Pietro – Piazza Giureconsulti (2020 wieder aufgegriffen)
- Strecke „Togliatti”
- Strecke “Caravaggio”
Linie 7: Piazza Mancini – Piazza Risorgimento
Diese Linie sollte den großen Bus- und Trambahnknotenpunkt an der Piazza Mancini und das lebendige Prati-Viertel, indem sich sehr viele Geschäfte und Bürogebäude befinden, verbinden. Zudem wäire eine direkte Verbindung in die Nähe des Petersplatzes geschaffen worden. Ein weiterer Aspekt war die Entlastung der Linie 19 auf dem Abschnitt Via Flaminia – Piazza Risorgimento. Die Eröffnung sollte bereits im Sommer 2000 erfolgen, da aber zunächst noch alle verbliebenen Altwagen durch neue Fahrzeuge ersetzt wurden, fehlten dazu die Nötigen Züge. Als bei den neuen Cityway II-Fahrzeugen Probleme mit der Struktur der Rahmen auftraten, deren Behebung noch bis ins Jahr 2008 andauerte, ist bis dato die Linie nicht in Betrieb gegangen.
Strecke “Caravaggio”
Neuigkeiten zu diesem Vorhaben erschienen 1999 in der Presse. Diese Linie sollte das Stadtzentrum (Piramide) mit den westlichen Vororten Garbatella, Tor Marancio und Montagnola verbinden. Die Endhaltestelle sollte in der Viale Caravaggio sein. Es wäre teilweise ein Come back, da Garbatella bis 1972 eine Straßenbahn (Linie 11) als Verbindung zum Zentrum hatte. Es würde im Gegenteil eine positive Chance für Tor Marancio and Montagnola sein, da diese Vororte derzeit keine geeignete Anbindung in die Stadtmitte besitzen. Nach dieser ersten Ankündigung in der Presse wurden keine weiteren Nachrichten zu diesem Projekt mehr gemeldet, welches schon im Jahr 2001 realisiert werden sollte.
Detailseiten der einzelnen Projekte |
Archeotram Tram Cavour Tram Termini – Vaticano – Aurelio Tram Tiburtina Tram Togliatti |