Ab etwa 1908 wurden alle Trambahnfahrzeuge mit Typenbezeichnungen gekennzeichnet um jeden Wagen eindeutig zuordnen zu können. Diese Identifizierung sollte nicht wie bei vielen Betrieben allein durch die Betriebsnummer möglich sein.
Schema:
Beispiele
1. Stelle: Großbuchstaben A – T für Triebwagen, Kleinbuchstaben a – p für Beiwagen
E
M
f
2. Stelle: Wagentyp, Lieferserie bzw. Wagenkastenausführung
1.
5.
2.
3. Stelle: Fahrgestellbezeichnung (von der 2. Stelle durch einen Punkt getrennt):
1-20 für Vierachser, Sechs- und Achtachser
8
21-60 für Zweiachser
54
ab 61 für Lenkdreiachser
65
Wird also der Wagenkasten umgebaut, ändert sich die 2. Stelle. Erfolgt eine Auswechslung oder ein Umbau des Fahrgestells, ändert sich die 3. Stelle. Jeder neue Wagentyp beginnt mit der Bezeichnung 1. (2. Stelle). Die Fahrgestellnummer erhöht sich mit jeder neuen Ausführung weiter (z.B. D1.7, E1.8, F1.9), bei gleicher Ausführung bleibt sie stehen (z.B. M4.65, M5.65).
Ausnahmen: Die Triebwagen Z1-3, die Zwillingstriebwagen Z4 und die Auswärtigen Triebwagen R, S, T, X, Y. Die Beiwagen x und z, die offenen Beiwagen der Pferdebahn o, die für den elektrischen Betrieb gebauten Sommerbeiwagen ö und die Auswärtigen Beiwagen x. Die Arbeitswagen erhielten in der Regel zwei Buchstaben die sich meist aus ihrer Funktion ergaben: z.B. Wanderbücherei WB1.3, Turmbeiwagen t2.23.
Grundlegende technische Umbauten:
Die Münchner Fahrzeuge wurden laufend technischen Entwicklungen angepasst, die in mehreren oder alle Fahrzeugtypen vorgenommen wurden. Mit Ausnahmen werden diese in den Texten der einzelnen Typen erwähnt:
Jahr:
Maßnahme:
1902
Triebwagen werden an den Plattformen mit Schutzgittern ausgerüstet, die ein Überfahren von Fußgängern vermeiden sollten. Bis 1945 wurden sie in allen neuen Fahrzeugen eingebaut und im Dezember 1969 alle entfernt.
1927
Alle Triebwagen erhielten Scheibenwischer.
1936
Fahrtrichtungsanzeiger werden angebracht.
1939
Die farbigen Signallichter werden wegen der Verwechslungsgefahr mit Verkehrsampeln entfernt.
1940
Elektrische Schlusslichter werden eingebaut.
1943-1947
Umbau der meisten Triebwagen zu Einrichtungsfahrzeugen, um Fahrschalter für den Wiederaufbau kriegsbeschädigter oder zerstörter Wagen zu erhalten.
1948-1959
In alle Triebwagen installiert man indirekt wirkende Bosch-Druckluftbremsen, die bei einer Trennung des Zuges automatisch alle Wagen bremsen.
1949-1955
Scherenstromabnehmer ersetzen die Stangenstromabnehmer.
1956-1959
Alle Fahrzeuge werden mit elektromagnetische Schienenbremsen ausgerüstet, die ab 01.01.1960 nach der Betriebsordnung für Straßenbahnen als zusätzliches, unabhängiges Bremssystem vorschrieben sind.
1962-1971
UKW-Funksprechgeräte werden in die Triebwagen eingebaut.
1963-64
Alle Triebwagen bekommen Impulsgeber für die Frequenzsteuerung von Weichen.
1970-1975
Umbau der Großraum- und Gelenkwagen auf schaffnerlosen Betrieb.
Anfang der 90er Jahre
Die M5- und P3-Triebwagen erhalten, wie die Niederflurwagen von Anfang an, IBIS-Bordrechner und. IMU-Weichensteuerungen. Gleichzeitig werden die halbautomatischen GEAMATIC-Steuerungen wegen Ersatzteilmangels entfernt.
2009
Die IBIS-Geräte werden durch das Nachfolgemodell init Co-Pilot ersetzt. Die Beschleunigung erfolgt nicht mehr über die an der Strecke installierten Infrarotbaken, sondern über das eingebaute GPS und eine Funk-Anmeldung. Das Gerät wurde in alle R2-, R 3-, S1- und die verbliebenen sechs P3- sowie dem letzten M4-Wagen eingebaut.