Linie 16/18 – Cosima-Express: Effnerplatz – Arabellapark – Cosimabad – Cosimastraße – St.Emmeram
Mit dieser Strecke wird das Stadtteilzentrum Arabellapark aufgewertet werden, indem der Cosimapark sowie der geplanten Neubaugebiete an der Cosimastraße und das Stadtteilzentrum Oberföhring mit Schwabing und – bei Realisierung der Nordtangente – auch Neuhausen verbunden. Die Endstation ist nahe am Unterföhringer Gewerbegebiet. Die Trasse wurde bereits in den 1960-Jahren frei gehalten. Damit haben die Trambahnlinien 16 (ursprünglich war die Linie 17 vorgesehen) und 18 (später auch die Linie 22 durch den Englischen Garten) im Osten Münchens einen direkten Anschluss an die U-Bahn-Linie 4. Seit die Strecke Effnerplatz – Cosimapark am 01.06.1980 für den U-Bahn-Bau vorübergehend eingestellt wurde, aber nicht wie vorgesehen danach wieder in Betrieb ging, endete die Tram unweit vor dem U-Bahnhof Arabellapark. Für die Trasse lag bereits eine Streckengenehmigung vor. Bereits 1993 zum Cosimapark und 1994 bis St. Emmeram beantragte die Stadt die Planfeststellung bei der Regierung von Oberbayern. Eine kleine Bürgerinitiative von Anwohnern konnte mit Einsprüchen das Projekt verzögern. Schließlich wurde die Verlängerung nach St.-Emmeram aus finanziellen Gründen Ende der 90er Jahre zurückgestellt. Diese Neubaustrecke steht auch in direktem Zusammenhang mit der Nordtangente, deren Bau vorerst gescheitert ist.
Die MVG nahm 2008 die Straßenbahnstrecke nach St. Emmeram wieder in Angriff. Die Trasse ist Bestandteil der Integrierten ÖPNV-Planung von 1991 und damit von Anfang an Bestandteil des Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt München. 2004 wurden die Planungen wieder aufgenommen. Dies machte Sinn, da die städtebauliche Entwicklung der Stadtteile Bogenhausen und Oberföhring eine attraktive ÖPNV-Anbindung erforderte. Wegen der hohen bzw. steigenden Einwohner-, Arbeitsplatz- und Verkehrsdichte war eine für das Fahrgastaufkommen optimal dimensioniert Erschließung dringend notwendig. Das vorherige Bus-Angebot musste bereits mehrmals verstärkt werden. Die Tram dagegen ist auf ein zusätzliches Potential von insgesamt ca. 5.000 Einwohnern und etwa 900 Arbeitsplätzen ausgerichtet worden.
Die 4,3 km lange Neubaustrecke nach St. Emmeram beginnt am früheren Endpunkt Effnerplatz und erweitert Münchens Tramnetz im nordöstlichen Stadtbezirk Bogenhausen. Die Kosten für die Neubaustrecke betrugen rund 43 Millionen Euro. Dazu kamen drei neue Variobahnen (siehe Typ S1.4). Der mittlere Haltestellenabstand im Neubauabschnitt beträgt ca. 460 Meter. Die Fahrzeit der neuen Tram zwischen St. Emmeram und Effnerplatz beträgt 12 Minuten. Vom Effnerplatz können Fahrgäste ohne Umsteigen in weiteren rund 12 Minuten bis zum Isartor und weiter in die Innenstadt fahren. Die neue Tram ist aber auch zugleich leistungsstarker Zubringer zum U-Bahnhof Arabellapark. Gefahren wird im 10-Minuten-Takt, wobei mit etwa 14.300 Fahrgästen pro Tag gerechnet wird. Die Neubaustrecke nach St. Emmeram wird von der Tramlinie 16 bedient. Die Linie 18 endet weiterhin am Effnerplatz und stellt an Schultagen im Berufsverkehr mit der Linie 16 einen 5-Minuten-Takt her.
Blickfang ist am Effnerplatz die Durchfahrt unter dem 52 Meter hohen Kunstwerk „Mae West“. Die Trasse führt weiter durch die Englschalkinger Straße und Cosimastraße zur Wendeschleife St. Emmeram in Oberföhring. Neun Haltestellen git es: Arabellastraße, Arabellapark/Klinikum Bogenhausen, Cosimabad (geplant als Cosimapark), Schlösselgarten (geplant als Evastraße), Prinz-Eugen-Park (geplant als Pionierschule), Taimerhofstraße (geplant als Salzsenderweg), Regina-Ullmann-Straße, Fritz-Meyer-Weg und St. Emmeram. Ein barrierefreier Ein- und Ausstieg, Wartehallen mit Sitzgelegenheiten sowie an fünf Haltestellen eine visuelle Fahrgastinformation ist vorhanden.
Die Trambahn fährt über die gesamte Länge auf einem Rasengleis im Mittelteiler der Straßen. In Kreuzungsbereichen sorgen Vorrangschaltungen und moderne Signaltechniken dafür, dass die Straßenbahn beschleunigt passieren kann. Die schall- und erschütterungstechnisch gedämmte Bauweise der Neubaustrecke entsprach dem neuesten Stand der Technik. Damit die Tram sich gut in das Stadtbild einfügt, legten SWM/MVG viel Wert auf eine durchdachte und anspruchsvolle Gestaltung. Insgesamt wichen dem Neubauvorhaben etwa 175 Bäume, die durch die Neupflanzung von rund 250 Bäumen ersetzt wurden. Auch die Haltestellen wurden damit begrünt. Eine erhebliche Verbesserung gab es beim Fahrleitungssystem. Erstmals wurde eine Seilgleiterfahrleitung ohne Tragseil samt Aufhängung errichtet. Die Masten sind zudem kleiner dimensioniert, so dass das System im Straßenraum optisch weniger präsent ist.
Im Juli 2008 fasste der Stadtrat den Trassierungsbeschluss. Damit beauftragt, reichten SWM/MVG am 04.09.2008 bei der Regierung von Oberbayern einen grundlegend aktualisierten Antrag auf Planfeststellung ein. Der Planfeststellungsbeschluss wurde der SWM am 28.09.2009 übergeben. Nach der Ausführungsplanung, Ausschreibung und Vergabe wurden erste Vorwegmaßnahmen wurden schon 2009 durchgeführt. Ab dem Frühjahr 2010 wurde dann die Strecke gebaut. Die feierliche Inbetriebnahme fand am 10.12.2011 statt.
Technische Daten
Streckenlänge: ca. 4,3 km
Fahrzeit: 10 Minuten vom Effnerplatz bis St. Emmeram
Takt: in der Regel alle 10 Minuten, an Schultagen im Berufsverkehr alle 5-Minuten
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3. Gleis auf dem Bahnhofsplatz |
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